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Fit & Gesund 2017

Wann Wärme hilft

Wann Wärme hilft

Mit den Jahren verschleißen die Gelenke – das kann äußerst schmerzhaft sein. Was ist zu tun?

Im Laufe eines Lebens haben die Gelenke einiges auszuhalten. In der medizinischen Fachsprache heißt der zunehmende Gelenkverschleiß Knorpelschaden und in seinem Endstadium Arthrose.Welche Faktoren begünstigen eine Arthrose an Knie und Hüfte?„Bewegungsmangel und Übergewicht“, sagt der Essener Facharzt für Orthopädie, Ramin Nazemi. Auch durch falsche, einseitige Belastungen können Gelenke Schaden nehmen. Zudem spielt Veranlagung eine Rolle.Was hilft gegen den Schmerz?Bei Arthrose kann Wärme die Schmerzen lindern. Dabei gibt es aber zwei Dinge zu beachten: Warmes Wasser, Wärmflasche oder Körnerkissen sollten Betroffene nur anwenden, wenn das Gelenk nicht entzündet ist, warnt die Deutsche Rheuma-Liga. Außerdem sollte die Wärmebehandlung nicht direkt auf dem betroffenen Gelenk erfolgen: Am besten sei es, die Muskeln ober- und unterhalb des Gelenks zu wärmen.

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Gibt es Sportarten, die zu empfehlen sind?

Bei Arthrose ist es wichtig, trotz Schmerzen regelmäßig in Bewegung zu kommen. Denn Sport hat für die Gelenkknorpel positive Effekte. Gut geeignet sind alle Sportarten mit einem gleichmäßigen Bewegungsablauf wie Radfahren, Schwimmen oder Langlauf. Eher meiden sollten an Arthrose Erkrankte Bewegungsabläufe mit schnellen Stopps, da diese den Knorpelverschleiß fördern können. Dazu gehören etwa Handball oder Tennis.

Werden auch Medikamente verordnet?

Ja. Das können Schmerzmittel in Form von Tabletten oder Spritzen sein. Auch Salben und Gel werden mitunter verschrieben. Welche Mittel zum Einsatz kommen, ist von Fall zu Fall verschieden.

ESSEN SIE SICH GESUND

Kürbis zum Frühstück

Hirse-Gemüse-Pilaw mit gerösteten Kernen

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FOTO: JOHNNY MILLER

Die Kombination aus süßem Kürbis und erdiger Hirse bildet einen guten Start in den Tag – das Pilaw kann aber auch mittags oder abends gegessen werden. Kurkuma steuert seine heilende und entgiftende Wirkung bei. Neben seinen entzündungshemmenden Eigenschaften ist es auch die beste Quelle von Betacarotin, die sich unter Lebensmitteln finden lässt. Es hilft beim Entgiften und Stärken der Leber, außerdem unterstützt es das Immunsystem. Zudem verleiht Kurkuma der Hirse einen schönen Goldton.

Hirse muss übrigens sehr gründlich gewaschen werden, da die Körner von einer bitteren Schutzschicht überzogen sind, die den Geschmack beeinträchtigen kann. Zu diesem Rezept passen Kabocha-, roter Hokkaido- oder Butternusskürbis.

So geht’s

Hirse gründlich waschen und in einem mittelgroßen Topf mit fest schließendem Deckel geben. Zwiebeln, Kürbis, Mais, Kurkuma, Salz und Wasser hinzufügen. Umrühren und alles auf hoher Flamme zum Kochen bringen. Topf abdecken, Flamme niedrig stellen und Hirse und Gemüse etwa 30 Minuten kochen – so lange, bis die gesamte Flüssigkeit absorbiert ist. Den Topf vom Herd nehmen und Tamarisoße über das Gericht träufeln. Den Pilaw zehn Minuten durchziehen lassen, dann vor sichtig umrühren. Vor dem Servieren mit ein paar Tropfen Leinsamenöl, Frühlingszwiebelringen, gerösteten Kürbiskernen und Tamarisoße nach Geschmack garnieren.

Das steckt drin

Hirse ist die einzige Getreideart, die alkalisierend wirkt. Sie beruhigt den Magen, die Milz und die Bauchspeicheldrüse, unterstützt die Kräftigung der Nieren und ist eine gute Quelle für Vitamin B und Eisen.

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Zutaten für 6 Portionen: 180 g Hirse, gewaschen und 12 bis 24 Stunden in 480 ml gefiltertem Wasser eingeweicht, 1 mittelgroße Zwiebel, gewürfelt, 400 g Kürbis, geschält und in 2 cm große Würfel geschnitten, 175 g Zuckermaiskörner, ¼ TL Kurkuma, ½ TL Meersalz, 600 ml gefiltertes Wasser, 1 TL Tamarisoße, plus mehr zum Garnieren; zum Garnieren: kalt gepresstes Leinsamenöl, dünn geschnittene Frühlingszwiebelringe, geröstete Kürbiskerne, Tamarisoße

Das Rezept stammt aus dem Buch „Celebrating Whole Food“ der US-Ernährungsexpertin Amy Chaplin, Unimedica, 34 Euro.

DER PATIENTENBERICHT

„Ich habe die OP herbeigesehnt“

Fast von jetzt auf gleich bekam Beate Bramer im Herbst 2011 so starke Schmerzen, dass sie kaum noch auftreten konnte. Tag und Nacht pocherte es in ihrer Hüfte. Schon früher hatte sie zwar an Stechen in der Leiste gelitten; an anderen Tagen zog es bis ins rechte Bein. Diese Schmerzschübe ertrug die damals 58-Jährige mithilfe von Medikamenten. Als die Schmerzen dann plötzlich unerträglich wurden, gab eine Magnetresonanztomographie, kurz: MRT, Aufschluss. Bei dieser Untersuchung werden Bilder des Körpers erzeugt, anhand derer ein Arzt krankhafte Organveränderungen erkennen kann – nicht nur die Knochen, wie man es vom Röntgen kennt. Bei Beate Bramer zeigten diese Bilder eine sogenannte Hüftkopfnekrose. Dabei stirbt ein Teil des Kopfes des Oberschenkelknochens ab.

Man muss Geduld haben. Zu Beginn war ich auf Krücken angewiesen.

Beate Bramer, Patientin, die an der Hüfte operiert worden ist.

Mit Krankengymnastik konnte der Oranienburgerin nicht geholfen werden. Stattdessen bekam sie ein künstliches Hüftgelenk. „Ich habe den Operationstermin herbeigesehnt.“ Und die möglichen Gefahren? „Dass ich darüber richtig aufgeklärt worden wäre, daran kann ich mich nicht erinnern. Die Risiken wären mir wegen der starken Schmerzen aber auch egal gewesen.“ Die Operation verlief ohne Schwierigkeiten. Am Tag danach konnte Beate Bramer bereits wieder gehen. Nicht schmerzfrei, denn auch der Wundschmerz nach einem solchen Eingriff belastet viele Patienten. „Man muss Geduld haben. Zu Beginn war ich auf Krücken und Hilfe angewiesen.“ Zehn Tagen Krankenhausaufenthalt schloss sich eine dreiwöchige Rehabilitation an. Von Tag zu Tag sei es dann besser geworden. Dennoch habe es einige Monate gedauert, bis die Beamtin wieder arbeiten konnte.