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Low Carb: Für Ute Schrot ein Mittel gegen überflüssige Pfunde

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Guter Zwischenstand: Nach zwei Jahren hatte Ute Schrot 50 Kilogramm abgenommen.

57-Jährige hat dutzende Kilo abgenommen – Umstellung der Ernährung ist zeitintensiv

VON CHRISTINA RUDERT   WASBÜTTEL. Bei 140 Kilogramm hat Ute Schrot (57) die Reißleine gezogen. Mal wieder. Es war nicht der erste Anlauf, abzunehmen, aber bisher der erfolgreichste: Im Januar 2014 hat sie begonnen, Kohlenhydrate zu reduzieren, und hatte nach zwei Jahren 50 Kilogramm runter.Zurzeit stockt es ein bisschen, aber die 57-Jährige bleibt am Ball: „Auf 79 Kilo möchte ich gerne.“ Und ihr ist klar: „Low Carb werde ich beibehalten bis an mein Lebensende.“ Um das Gewicht zu halten, aber auch, weil diese Methode ihren Essgewohnheiten entspricht.Der Jojo-Effekt war ihr vertraut. Schon einmal hatte sie mit Hilfe der Weight Watchers 30 Kilogramm abgenommen. Dann kam eine Stressphase, sie hatte keine Zeit mehr, sich um ihre Ernährung zu kümmern, und ruckzuck war das Gewicht wieder da. „Das muss einem klar sein: Man braucht Zeit zum Abnehmen.“

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Ich liebe Fleisch, kann aber auf Kartoffeln und Nudeln gut verzichten.

Ute Schrot hat ihr Rezept gegen überflüssige Pfunde gefunden

Angefangen beim Nachdenken darüber, welche Methode eigentlich zu einem passt. „Ich liebe Fleisch, kann aber auf Kartoffeln und Nudeln gut verzichten“ – die Wasbüttelerin hatte schnell Low Carb für sich entdeckt. Was ihr schmeckt, muss sie herausfinden, muss Rezepte ausprobieren, ihr bis dahin nicht vertraute Gemüsesorten verarbeiten. Während der Einkauf vorher ruckzuck erledigt war, liest sie jetzt viel Kleingedrucktes. Es geht nicht ums Verzichten, nur ums Umstellen: „Mein Essen schmeckt mir.“ Allerdings müsse sie auch nach drei Jahren noch jeden Tag überlegen, was sie isst. „Klar, vorher hatte ich die Routine von 50 Jahren.“

Zeit braucht sie auch für Sport. „Ich würde mich immer noch als sportfaul bezeichnen, ich gehe nie an meine Belastungsgrenze.“ Aber Bewegung hilft nun mal beim Abnehmen. Auch ausreichend Schlaf ist ein gutes Rezept gegen Heißhunger-Attacken.

Seit Juli hat sie wieder zugenommen, „ungefähr zehn Kilo“. Mit Hilfe einer Ernährungsberatung kommt sie den Gründen gerade auf die Schliche. „Erst habe ich eine Scheibe Käse gegessen. Dann war es eine Scheibe Käse und eine Scheibe Salami. Und zum Schluss eine Scheibe Käse, eine Scheibe Salami und ein Stück Fleischwurst. Zu viel Fett.“ Jetzt geht sie es neu an.

Low-Carb-Gruppe gibt es nicht mehr

Die Low-Carb-Gruppe, die Ute Schrot alle zwei Wochen freitags in der alten schule in Wasbüttel angeboten hatte, gibt es nicht mehr. Die Initiatorin vermutet, dass sich der ein oder andere schnelle Erfolge mit möglichst wenig Konsequenzen für sein eigenes Verhalten erhofft hatte. „Das geht natürlich nicht.“

Eine, die dabei war, ist Kerstin Preißler. „Ich fand den Austausch in der Gruppe schon hilfreich.“ allerdings hat sie sich jetzt auch mit dem System vertraut gemacht, und wenn die Hose mal wieder zu eng wird oder das schicke Oberteil nicht mehr passt, nimmt sie mit Low Carb wieder ein paar Kilo ab. „Und ich weiß, dass ich Ute jederzeit fragen kann.“ tru

KURZNOTIZEN

Mehr Menschen mit Essstörungen

Low Carb: Für Ute Schrot ein Mittel gegen überflüssige Pfunde-2

HANNOVER. Die zahl der essgestörten Menschen in Niedersachsen ist nach angaben der Krankenkasse Barmer GEK deutlich gestiegen. während die Ärzte im Jahr 2011 insgesamt rund 3900 Versicherte der Kasse wegen einer Essstörung behandelt hätten, seien es 2015 bereits mehr als 4500 gewesen, teilte die Krankenkasse in Hannover mit. Das entspricht einer Zunahme um 15 Prozent. in Bremen blieb die zahl der behandelten Versicherten mit rund 270 stabil. Magersucht oder Bulimie können den angaben zufolge schwere körperliche Schäden wie Nierenversagen oder Osteoporose auslösen, wenn sie über einen längeren Zeitraum unbehandelt bleiben. Die Essstörungen treten vor allem im Jugendalter und in der Altersgruppe der 19- bis 30-Jährigen auf. Die Dunkelziffer der Betroffenen dürfte nach Schätzungen der Krankenkasse weit über den registrierten Fallzahlen liegen. sie forderte daher erhöhte Aufmerksamkeit etwa in Schulen, Vereinen oder den Elternhäusern. epd

Kriminalität: Mehr für Opfer tun

MAINZ. Die Opferschutz-Organisation Weisser ring hat an die Krankenkassen appelliert, mehr Psychotherapeuten zuzulassen. Die Versorgungslage für Verbrechensopfer sei dramatisch, erklärte die Bundesvorsitzende Roswitha Müller-Piepenkötter aus Anlass des „Tags der Kriminalitätsopfer“. Nach einem Verbrechen litten viele opfer nachweislich unter massiven Angstzuständen und Selbstzweifeln. Die Kassen sollten ihre Bedarfsplanung so ändern, dass die Wartezeit bis zum Beginn einer Therapie höchstens fünf Wochen betrage. Unter Berufung auf eine Studie der Bundespsychotherapeutenkammer kritisierte der Weisse Ring, dass ein drittel aller Patienten mehr als drei Monate auf ein Erstgespräch mit einem Therapeuten warten müsse. Die eigentliche Traumatherapie beginne noch viel später. An die Therapeuten appellierte die frühere nordrhein-westfälische Justizministerin Müller-Piepenkötter, die Nöte von Verbrechensopfern stärker bei Weiterbildungsprogrammen zu berücksichtigen. epd