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Rubbel die Gans

Nicht alle Sitten nachmachen

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© J. Dietl/Fotolia,NewAge/123RF

Schwäne werden nicht verzehrt

Gänsebraten ist etwas ganz Leckeres und wenn der Duft aus der Küche heranzieht, läuft den meisten das Wasser im Munde zusammen. Auch ein Schwan gehört von der Systematik her zu den Gänsevögeln, aber niemand würde ihn in einen Gänsebräter legen. Doch woran liegt das?Die Menschen hierzulande essen Enten, Hühner, Wachteln, Truthähne, Tauben und natürlich auch Gänse. Aber Schwan findet sich in der Regel auf keiner Speisekarte mitteleuropäischer Restaurants. Auch nicht im Tiefkühl- oder Frischeregal des Supermarktes. Ein Grund für den allgemeinen Verzicht auf Schwan dürfte derselbe sein wie der Verzicht mancher Hausfrau auf die Weihnachtsgans: die Schwierigkeit der Zubereitung.Kaiser und Könige liebten gebratenen SchwanDeutsche Kaiser und britische Könige liebten angeblich gebratenen Schwan. Das Fleisch erinnere an Fasan oder Wildbret, so die Überlieferung. So benötigte der englische König Henry III. im Jahr 1251 für sein Weihnachtsbankett 125 Schwäne. Und deutsche Kaiser reisten immer wieder in die Schorfheide, um dort das Fleisch der Schwäne zu genießen. Noch im Jahr 1965 wurde Staatsgästen von der britischen Königin Elizabeth II. Braten vom Schwan serviert.

Rubbel die Gans

Geschmack hängt mit der Ernährung zusammen

Zahlreiche Quellen berichten immer wieder, dass Fleisch des Schwans sei zäh und schmecke tranig, weshalb man die Vögel nicht verspeist. Offenbar ist es tatsächlich eine Frage der Zubereitung, ob der Vogel schmeckt. Liebhaber von Schwanenfleisch raten, dieses vier Tage lang abzuhängen. Zudem sollte spezielles Futter verabreicht werden. Denn der unangenehme Geschmack des Fleisches hängt mit der natürlichen Ernährung der Tiere zusammen.

Letztendlich verhält es sich mit den Schwänen ganz ähnlich wie mit anderen essbaren Tieren. Wer isst in Mitteleuropa zum Beispiel Meerschweinchen? In Peru sind sie fester Bestandteil des Speiseplans. Aber man muss nicht alle Sitten fremder Länder nachmachen. Zwischen Flensburg und Passau, Aachen und Frankfurt/Oder bleibt es also dabei:

Weihnachten gibt es Gans – ganz bestimmt!