Mit Musik im Gänsemarsch

Sie schnattern und schwanken beim Watscheln hin und her wie Seemänner. Und vor allem sorgen die knuddelig-kompakten Vögel für freudige Aufregung bei den Zuschauern, sobald sie auftauchen. Echte Tiere, die es zu einem echten Walk Act bringen – das können nur Gänse sein. Marc Geurtz und Oscar de Groot aus den Niederlanden haben es möglich gemacht. Mit ihrer einmaligen „Gänsekapelle“, die auch hierzulande bei vielen Veranstaltungen zu einem Publikumsliebling geworden ist.Die beiden Niederländer leiten in Phantasieuniformen ihre „Gänsekapelle“ durch Innenstädte, Straßen und Parks, de Groot mit Glockenspiel voran, Geurtz bildet mit tragbarem Schlagzeug die Nachhut. Und die Vögel, natürlich im Gänsemarsch, dazwischen. Wenn eines der Tiere doch einmal trödelt und eine Lücke in der Formation entsteht, setzt de Groot wie ein Verkehrspolizist seine Trillerpfeife ein und wedelt mit den Händen: „Jetzt langsam hier vorne, und da hinten bitte aufschließen!“Seit vielen Jahren unterwegsDie beiden Artisten treten seit vielen Jahren mit ihrer Gänsetruppe auf. Marc Geurtz‘ Schwager hatte vorher einige Tiere der Rasse Toulouser Gänse aus Frankreich importiert. Diese Sorte hat einen sehr massigen Körper und eine bis auf die Erde reichende doppelte, hinten geschlossene Bauchwanne. Es handelt sich um sehr ruhige und zutrauliche Vögel.Die Toulouser Gans hat ein Gewicht von acht bis neun Kilogramm, der Toulouser Ganter von neun bis zehn Kilogramm. Geurtz hat jeden seiner tierischen Mitarbeiter vom Ei an selbst aufgezogen. Die jüngsten Gänse in der Kapelle sind erst wenige Monate alt, die ältesten weit über zehn Jahre. Das erste Training bekommen die Küken auf dem Küchentisch, wo Geurtz sie von einer Kante zur anderen lockt. Mit einem halben Jahr darf der Nachwuchs dann zur Künstlertruppe. „Meist kümmert sich eine der älteren Gänse dann um die Neuen“, so der Trommler.