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Rubbel die Gans

Der Herr der Gänse

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Konrad Lorenz und seine Gänse.

Konrad Lorenz „prägte“ Vögel auf sich

Er sagte später von sich selbst, dass er ein viel besserer Beobachter als Experimentator sei. Obwohl viele seiner Methoden umstritten waren und als unwissenschaftlich kritisiert wurden, legte er den Grundstein für die moderne Verhaltensbiologie. Schwerpunkte seiner Forschungen waren unter anderem das Instinkt- und Sozialverhalten der Gänse. 1973 erhielt Konrad Lorenz gemeinsam mit dem Holländer Nikolaas Tinbergen und dem Österreicher Karl von Frisch den Nobelpreis für Medizin. Durch seine populärwissenschaftlichen Werke wie „Das sogenannte Böse“ oder „Über tierisches und menschliches Verhalten“ konnte er seine wissenschaftlichen Arbeiten einer breiten Öffentlichkeit bekannt machen. Konrad Lorenz starb am 27. Februar 1989 im Alter von 85 Jahren in Altenberg.

Rubbel die Gans

Konrad Lorenz und die Gänse – ein Verhältnis, das in die Geschichte der Verhaltensforschung einging wie kaum ein zweites. Das Bild von Lorenz, der von einer Schar schnatternder Gänse verfolgt wurde, haben ganze Generationen von Schulkindern noch heute vor ihrem geistigen Auge.

Seit frühester Kindheit faszinierten den 1903 in Altenberg bei Wien geborenen Lorenz die Tiere. Selma Lagerlöfs Erzählung „Die wunderbare Reise des kleinen Nils Holgersson mit den Wildgänsen“ und die eigene Beobachtung der ziehenden Vögel waren für den kleinen Konrad ein Schlüsselerlebnis. Er wünschte sich eine Gans, ein frisch geschlüpftes Entenküken wurde ihm gestattet. Mit der Aufzucht dieses Kükens begann sein Ethologiestudium. Er lernte als Junge das Ausdrucksrepertoire des Kükens kennen und entdeckte dabei die „Elternprägung“. Gänse faszinierten ihn ein Leben lang und wurden später sein Hauptforschungsgegenstand. Er studierte zunächst Medizin und später Zoologie. In beiden Fächern promovierte er.

Eines Tages wollte er das Schlüpfen eines Grauganskükens beobachten. Dazu legte er ein Ei in den Brutkasten und beobachtete das Küken beim Schlüpfen. Nachdem sich das Küken aus dem Ei gepellt hatte, war das erste Lebewesen, das es erblickte, eben Konrad Lorenz. Als dieser das Küken unter den warmen Muttergansbauch steckte, kam es fiepend und schreiend darunter hervor und stolperte hinter Lorenz her. Martina, so wurde das Küken genannt, wich von da an nicht mehr von seiner Seite. Lorenz hatte die kleine Graugans auf sich „geprägt“.

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