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Das sollte man beachten

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Funkgestützte Smart-Home-Lösungen gibt es bereits von vielen Anbietern. Die Installation ist in der Regel schnell und einfach durchzuführen. Fotos (2): Quivicon

Smart-Home-Planung

Gebäudeautomation ist ganz einfach – so sehen es die meisten Hersteller und so kommunizieren sie es auch. In der Regel trifft dieses Versprechen zu und ihre Produkte für die Hausautomation lassen sich in vielen Fällen tatsächlich leicht mit dem Internet verbinden. Von entscheidender Bedeutung für ein Smart Home ist aber die zuverlässige und gleichmäßige Datenübertragung. Eine optimale Lösung ist natürlich die komplette Verkabelung z. B. per KNX-Bussystem. Ein Kabelwerk zu verlegen ist einfacher, als man glauben mag, und es ist die beste Lösung für eine verlässliche Hausautomation, meinen Experten. Das fest verlegte Netzwerk mit Ethernetkabeln ist eine solide Basis für den reibungslosen Datenfluss. Mehrere Wi-Fi-Router im Haus ergänzen die Signalabdeckung, einige sinnvoll platzierte Switches bieten direkte Anschlussmöglichkeiten für Geräte der Hausautomation, die nicht unbedingt drahtlos angesteuert werden müssen. Falls ein Telefonkabelnetz vorhanden ist, sollte geprüft werden, inwieweit es sich für das Bussystem nutzen lässt. Fachleute wie Elektriker oder Elektrotechniker können das sehr schnell feststellen.Für ein gut funktionierendes Smart Home ist die richtige Position des Wi-Fi-Routers wichtig: Damit die Wi-Fi-Signale innerhalb des Hauses überall gut empfangen werden können, ist ein möglichst zentraler Standort notwendig. Alte Hausanschlüsse für das Telefon erfüllen diese Voraussetzung meistens nicht, deshalb ist eine Installation in der Nähe der Versorgungsdose wenig sinnvoll. Störfaktoren wie Feuerschutztüren, Brandmauern, aber auch nahe gelegene Leitungen wirken sich ebenfalls negativ auf die Übertragung aus.

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WLAN-Empfang verstärken

Wenn die drahtlose Verbindung nicht alle Räume im Haus abdeckt, gibt es Lösungen, die den WLAN-Empfang verbessern. Das ist beispielsweise für mobile Geräte wie Tablets, E-Book-Reader oder Smartphones, mit denen man häufig den Standort innerhalb des Hauses wechselt, eine gute Unterstützung für die Signalübertragung. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, für einen stabilen Empfang zu sorgen. Zunächst sollte geprüft werden, ob der WLAN-Router auf dem neuesten Stand ist. Ältere Modelle funken oft mit einer maximalen Übertragungsrate von 54 Mbit/s. Neue Geräte bieten einen wesentlich höheren Standard und nutzen intelligente Übertragungstechniken, mit denen sich auch ungünstige Verbindungsstrecken überbrücken lassen. Je nach den baulichen Gegebenheiten, wenn beispielsweise mehrere Geschossdecken und viele Wände überwunden werden müssen, sollte man sogenannte WLANRepeater einsetzen. Sie werden etwa auf halber Strecke zwischen WLAN-Router und Endgerät platziert. Der Repeater verbindet sich mit dem WLAN-Router und leitet das Signal eines oder mehrerer Endgeräte an den Router weiter und umgekehrt. Auch über das vorhandene Stromnetz kann der WLAN-Empfang in schlecht erreichbare Räume eines Gebäudes gebracht werden. Dazu dienen sogenannte Powerline-Adapter mit integriertem WLAN, die über den LAN-Anschluss mit dem WLAN-Router verbunden und in eine nahe gelegene Steckdose gesteckt werden. Ein weiterer mit einem WLAN-Access-Point ausgestatteter Powerline-Adapter wird an eine beliebige Steckdose innerhalb des Hauses angeschlossen, möglichst dort, wo der WLAN-Empfang bisher schlecht war.

Nach dem Einschalten wird die Verbindung zum Powerline-Adapter 1 und damit zum Router hergestellt. WLAN-Geräte wie Smartphones oder Notebooks, die sich mit dem WLAN des Powerline-Adapters 2 verbinden, sind dann über das Stromnetz automatisch mit dem Router verbunden. Wechselt man den Standort innerhalb des Hauses, kann man den zweiten Powerline-Adapter mitnehmen und so sein Netzwerk flexibel gestalten. Dabei ist es wichtig, dass die Verbindung der beiden Powerline-Adapter über das Stromnetz stabil genug ist. Das hängt stark von der jeweiligen Verkabelung der Stromleitungen im Haus oder in der Wohnung ab.

Neben dem optimalen Empfang der Internetsignale ist die ausreichende Stromversorgung für die Hausautomation im Smart Home von wesentlicher Bedeutung. Rauchmelder oder Türschlösser werden oft mit Batterien betrieben und sind vom Stromnetz unabhängig. Intelligente Hausgeräte wie Waschmaschine, Kühlschrank und Unterhaltungselektronik brauchen dagegen einen Stromanschluss. Das sollte bei der Planung berücksichtigt werden, damit ausreichend Steckdosen vorhanden sind und sich die Wege für Anschlusskabel verkürzen. Da viele Geräte im Smart Home über eine USB-Schnittstelle versorgt werden, sollten auch entsprechende USB-Anschlussbuchsen bereitstehen.

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Foto: Quivicon

Smart-Home-Systeme

Fachleute sind sich einig, dass die Haushaltstechnik sich immer mehr in Richtung Smart Home orientieren wird. Wann der endgültige Durchbruch kommt, ist noch nicht abzusehen, denn noch ist der Markt sehr unübersichtlich. Was fehlt, sind einheitliche Standards, die es ermöglichen, Geräte und Systeme unterschiedlicher Hersteller zu kombinieren. Ein erster Schritt sind offene Smart-Home-Systeme, die sich an öffentlichen Funkstandards orientieren. Damit können Verbraucher Produkte unterschiedlicher Anbieter für ihre Smart-Home-Zentrale nutzen. Das hat auch Auswirkungen auf die Kosten, da man bei offenen Systemen die Komponenten verschiedener Hersteller wählen und so hier und da bares Geld sparen kann. Was ein Smart Home im Endeffekt kostet, lässt sich allerdings nicht ohne Weiteres beantworten. Anhaltspunkte liefern die Preise für einzelne Bestandteile: Für eine Basisstation muss man zwischen 50 und 150 Euro investieren und in diesem Rahmen bewegen sich auch Komponenten wie Überwachungskameras oder Heizkörperthermostate. Wird ein ganzes Haus als Smart Home ausgestattet, kommt sicher eine größere Summe zusammen. Eine preislich attraktive Alternative bieten Starterpakete, die für bestimmte Funktionen, zum Beispiel „Energie sparen“ oder „Sicherheit“, ausgerichtet sind. Hier liegen die Komplettpreise – inklusive Basisstation – bei 150 bis 250 Euro. Will man das ganz Haus ausstatten, kann man diese Systeme entsprechend mit weiteren Komponenten ergänzen. Wer sich für ein Bussystem und damit für eine höherwertige Lösung, die mehr Sicherheit und einen stabileren Betrieb bietet, entscheidet, muss natürlich mit höheren Kosten rechnen. Besonders ausgefeilte und komfortable Systeme auf Basis einer kompletten Verkabelung des ganzen Hauses schlagen dann mit Beträgen zu Buche, die dem Gegenwert eines Mittelklassewagens entsprechen können.

Tipps & Hinweise

Sorgfältige Planung ist die beste Basis für ein gut funktionierendes Smart Home. Tipps und Hinweise dazu findet man im Internet, in Fachmagazinen und vielen anderen Publikationen. Für umfangreichere Maßnahmen sollte man sich von Fachleuten der Elektrik und Elektrotechnik beraten lassen.

- www.zveh.de: Homepage des Zentralverbands der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH)

- www.e-handwerk.org: Homepage der Innungsfachbetriebe des E-Handwerks

- www.homeandsmart.de: home&smart berichtet herstellerunabhängig über die Themen Smart Home, Internet of Things (IoT), Energie und E-Mobilität

- Verband „Smarthome Initiative Deutschland“ nennt Smart-Home-Berater und Systemintegratoren

- Installationsservice der Telekom: ein Techniker richtet auf Wunsch Ihre Smart-Home-Geräte ein

- Download: PDF-Ratgeber „Pocket Guide Smart Home“ von gfu Consumer & Home Electronics (Ausrichter der IFA in Berlin)

- PDF-Fragebogen für Bauherren von Digital Concepts

www.zveh.dewww.e-handwerk.orgwww.homeandsmart.de