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Bundesliga 2017/2018

Der Anfang einer Revolution?

Der Anfang einer Revolution?

Erstmals kommt in der Bundesliga der Videobeweis zum Einsatz. Die wichtigsten Fragen und Antworten zur Technik.

Es kann nur besser werden. Und geht es nach Schiedsrichterfunktionär Hellmut Krug (61), wird es das auch. Nach dem nicht immer glücklichen ersten Einsatz des Videobeweises beim Confed Cup mit Unklarheiten auf dem Platz, Verwirrungen, langen Unterbrechungen und Fehlentscheidungen trotz der TV-Bilder werde die Umsetzung in der Bundesliga unproblematischer, glaubt er. „Wir sind überzeugt davon, dass es in Deutschland funktioniert“, sagt der „Projektleiter Videobeweis“ der deutschen Schiedsrichter.Erstmals kommt in dieser Saison der Videobeweis in der Bundesliga zum Einsatz. Ist dies der Anfang einer Fußballrevolution? Krug glaubt fest daran. „Marginale Veränderungen nach dem Testprozess sind sicherlich denkbar. Aber alles wieder komplett zurück? Nein“, sagt er.Auch von den Unparteiischen wird die neue Technik bereits gelobt. „Der Videoassistent bietet uns ein Sicherheitsnetz“, sagt etwa Bibiana Steinhaus.Das sind die wichtigsten Fragen und Antworten zur Technik.

Bundesliga 2017/2018

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„Wir sind überzeugt, dass es funktioniert“: Schiedsrichterfunktionär Hellmut Krug begrüßt den Videobeweis. 

Wie soll gewährleistet werden, dass sich das Theater vom confed CUP nicht wiederholt?

Zur Erinnerung: Im Halbfinale zwischen Chile und Portugal wurde ein klares Foul im Strafraum übersehen, weil der Videoassistent trotz eindeutiger TV-Bilder nicht intervenierte. Und im Finale kam Chiles Gonzalo Jara nach einem rotwürdigen Ellbogenschlag gegen den Deutschen Timo Werner mit einer Gelben Karte davon – trotz klarer Beweisbilder.

Krug setzt auf Schulungen der Videoassistenten: „Sie müssen fünfmal offline, also ohne direkte Verbindung zum Unparteiischen, und fünfmal online als Videoassistent tätig gewesen sein sowie selbst drei Spiele mit Videoassistent geleitet haben.“


Wie soll gewährleistet werden, dass lange Spielunterbrechungen verhindert werden?

Beim Confed Cup dauerten die Unterbrechungen mitunter ellenlang. Der frühere Fifa-Referee Krug betont: „Zu Beginn unserer Testphase waren es im Schnitt noch rund 90 Sekunden. Mittlerweile liegen wir bei zehn bis maximal 40 Sekunden. Wir befinden uns noch auf dem Lernweg, das muss allen Beteiligten klar sein.“

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Auch beim Confed Cup wurde die Technik bereits getestet.

Wann darf ein Videoassistent eigentlich eingreifen?

Dazu gibt es klare Regeln. Nachträglich überprüft werden dürfen nur Tore (gab es vorher ein Foul oder Abseits?), Platzverweise (war die Rote Karte berechtigt?), Elfmeterentscheidungen (korrekt oder nicht?) und ob bei Roten und Gelben Karten Spieler verwechselt wurden.

Darf sich der Schiedsrichter die Szenen auch selbst am Bildschirm ansehen?

Ja, er kann zum Seitenrand gehen und sich strittige Szenen ansehen. Diese Art der Spielunterbrechung soll es allerdings so selten wie möglich geben.

Wer entscheidet, ob der Videobeweis nach der Testphase dauerhaft kommt?

Der Videobeweis wird bei größeren Turnieren wie dem Confed Cup und in großen Ligen wie der Bundesliga zunächst einmal nur getestet. Ob die neue Technik auch auf Dauer eingeführt wird, entscheidet der Fußball-Weltverband Fifa im März 2018.