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Gifhorner Wirtschaftsspiegel

Die Zukunft ist vernetzt

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Foto: nicoelnino/123RF

Smart Living

Smartphone und Smart-TV gehören mittlerweile zum Alltag der Menschen in Deutschland. Doch damit ist die Digitalisierung unseres täglichen Lebens noch längst nicht am Ende.Immer mehr Smart-Home-Lösungen drängen auf den Markt. Die intelligente Vernetzung der gesamten Haustechnik soll das Leben komfortabler und sicherer machen und darüber hinaus für einen geringeren Energieverbrauch sorgen. Ein gewaltiger Markt für Hersteller und Anbieter tut sich hier auf, wie eine Studie des Internetverbands eco und der Unternehmensberatung Arthur D. Little besagt. Danach wird sich der deutsche Smart-Home-Markt in den nächsten fünf Jahren voraussichtlich mehr als verdreifachen. Mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 26,4 Prozent soll der Markt bis 2022 auf 4,3 Milliarden Euro anwachsen.

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Im Smart Home können viele immer wiederkehrende Abläufe automatisch in Gang gesetzt oder per Handy gesteuert werden. 
 Foto: Alexander Kirch/123RF

Smart Home: Mehr Lebensqualität

Fast ein Drittel der Bundesbürger nutzt bereits Smart-Home-Komponenten. Durch die Smart-Home-Technologie können die Haushalts- und Multimediageräte interagieren und zentral ferngesteuert werden. Darüber hinaus lassen sich die Geräteeinstellungen per Tablet oder Smartphone schnell und bequem an die persönlichen Bedürfnisse anpassen. Auf diese Weise werden alltägliche Vorgänge automatisiert. Mittlerweile gewinnt die endgerätelose Steuerung über Sprachbefehle oder Handzeichen immer mehr an Bedeutung. Möglich gemacht wird die Hausautomation von technologischen Fortschritten, die es den Geräten im Haushalt ermöglichen, Informationen nicht nur zu empfangen, sondern auch zu senden. WLAN und Bluetooth sorgen dafür, dass Haushalts- und Multimediageräte untereinander kommunizieren ferngesteuert werden können. Damit ist die Hausautomation erschwinglich und ohne großen Aufwand umsetzbar geworden.

Sinnvoller Einsatz

Viele Steuer- und Überwachungstätigkeiten werden in einem Smart Home automatisiert – das spart wertvolle Zeit und ist komfortabel. Durch eine sinnvolle Vernetzung lassen sich darüber hinaus Strom- und Heizkosten sparen. Sehr deutlich werden die Vorteile von Smart Home bei der Heizung, denn smarte Wand- und Heizkörperthermostate lassen sich per Smartphone sogar von unterwegs bedienen oder regeln ihr Heizverhalten den Umständen entsprechend selbst. Vielfältige Einsatzmöglichkeiten eröffnen sich auch beim Thema Sicherheit und Überwachung: Tür- und Fensterkontakte, Bewegungsmelder, Überwachungskameras, Feuermelder, Feuchtigkeits- und Wassersensoren usw. decken eine große Bandbreite sicherheitsrelevanter Gegebenheiten ab. Dabei können die Nutzer die unterschiedlichsten Sicherheitselemente in ein Smart Home System integrieren oder ein auf Sicherheit ausgerichtetes System wählen. All-in-one-Geräte vereinen Kamera, Bewegungsmelder und Feuchtigkeitsmesser und warnen so vor Einbrechern und Schimmelbildung.

Mehr Komfort und Lebensqualität verspricht die neue Generation smarter Haushaltsgeräte. Sie lassen sich per Smartphone von unterwegs oder vom Arbeitsplatz steuern. Ob die Waschmaschine ein bestimmtes Programm starten oder der Herd vorheizen soll, kann so ganz nach Bedarf geregelt werden. Sehr praktisch sind auch die modernen Staubsaugerroboter, die ihre Arbeit sogar ohne Fernsteuerung unbeirrt verrichten. Selbst Kühlschränke können heute „smart“ sein – sie verfügen über eine Kamera und senden ein Abbild ihres Innenlebens auf das Smartphone. Ein spontaner Einkauf, ist so gesichert. Und dass Kaffeevollautomaten oder Kapselmaschinen ganz individuell und zur gewünschten Zeit die Tasse Kaffee, den Cappuccino oder Espresso zubereiten, versteht sich fast schon von selbst. Passende Apps, die für jeden Geschmack eine Lösung anbieten, sind jederzeit verfügbar.

Smarte Lichtsteuerung

Licht beeinflusst das körperliche und psychische Wohlbefinden des Menschen. Das natürliche Tageslicht verändert sich ständig im Lauf des Tages und des Jahres und hat großen Einfluss auf den Biorhythmus des Menschen. Es steuert unsere innere Uhr und bestimmt den Tag-Nacht-Zyklus. In der modernen Lichtplanung wird das berücksichtigt um eine möglichst harmonische Lichtstimmung zu erzeugen. Durch eine smarte Lichtsteuerung lassen sich je nach Tageszeit verschiedene Lichtatmosphären realisieren und an den persönlichen Tagesablauf anpassen. Das geht übrigens auch mit älteren Lampen und herkömmlichen Glühbirnen: Mithilfe von speziellen Dimmer-Funksteckern können sie ganz einfach in die Smart-Home-Lösung integriert werden. Funkstecker können darüber hinaus genutzt werden, um auf dem Smartphone anzuzeigen, welche Geräte gerade Energie verbrauchen. Mit dem persönlichen Lichtambiente wird das Zuhause noch gemütlicher, egal ob fest einprogrammiert oder per App oder Schalter jederzeit veränderbar. Ein weiterer wichtiger Aspekt: Mit intelligenten Lichtkonzepten kann man die Sicherheit erhöhen und beispielsweise Einbrecher abschrecken. Besonders in der dunklen Jahreszeit, in der Haus- und Wohnungseinbrüche wieder zunehmen, ist das ein weiterer Vorteil.

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Foto: Ievgenii Skryzhak/123RF

Die Schattenseiten

Smart Home ist Realität geworden, in vielen Haushalten gibt es bereits vernetzte und intelligente Geräte. Das eigene Zuhause komfortabler zu gestalten ist heute leichter und auch finanziell attraktiver denn je. Doch man darf nicht außer Acht lassen, dass mit der steigenden Zahl von internetfähigen Geräten auch die Risiken für Cyberangriffe wachsen. Noch gut in Erinnerung dürfte die weltweite Attacke sein, die kürzlich die Internetverbindungen von 900.000 Kunden der Telekom lahmlegte. Viele Nutzer sind sich dieser Gefahr bewusst, wie eine aktuelle Befragung in den größten europäischen Ländern ergeben hat. Danach sorgen sich 61 Prozent der Menschen in Deutschland, dass von außen auf die vernetzten Geräte zugegriffen werden könnte, berichtet der Verband der Internetwirtschaft e. V. Experten kritisieren, dass die Hersteller bisher nicht genug für die Sicherheit ihrer Router tun.

Aber auch andere mit WLAN-Anschluss ausgestattete Geräte weisen oft Sicherheitslücken auf, die dringend geschlossen werden sollten. Router, Webcams, vernetzte Heizungsthermostate, mit dem Netz verbundene Kühlschränke – ja, sogar mit Kamera und Mikrofon ausgestattete Babyfone sind für Kriminelle ein lohnendes Angriffsziel, um beispielsweise ein Botnet aufzubauen. Wer sein Haus zum Smart Home machen möchte, sollte also großen Wert auf die Sicherheit des Systems legen und sich im Fachhandel oder von einschlägigen Unternehmen beraten lassen.

Länderübergreifende Zusammenarbeit

Dass einheitliche Standards und mehr Sicherheit bei Smart-Home-Produkten dringend notwendig sind, ist auch in den drei größten Smart-Home-Verbänden Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens unstrittig. Sie wollen zukünftig enger zusammenarbeiten, dazu haben die Vorsitzenden der Verbände im September auf der IFA in Berlin einen Kooperationsvertrag unterzeichnet. Ihre Verbände sollen vermehrt Hand in Hand arbeiten, um die Entwicklung der Smart-Home-Branche voranzutreiben und den europaweit wachsenden Anforderungen der Nutzer und Endkunden gerecht zu werden. Als Reaktion auf die hohen Wachstumserwartungen des Smart-Home-Marktes wollen die SmartHome Initiative Deutschland e. V. (SHD), die UK’s Smart Homes & Buildings Association (SH&BA) und die Fédération Française de Domotique (FFD) gemeinsame Aktionen ins Leben rufen und Vorgehensweisen optimal miteinander abstimmen. „Wir arbeiten bereits seit zwei Jahren zusammen, daher ist dieser offizielle Zusammenschluss der logische nächste Schritt, um das Smart-Home-Marktwachstum zu fördern. Die Märkte enden nicht an der Landesgrenze – unser höchstes Ziel ist es, ein europaübergreifendes Forum für unsere Mitglieder ins Leben zu rufen, um voneinander zu lernen und allgemein gültige Standards zu erarbeiten“, sagte Adam Simon, Vorsitzender der UK’s Smart Homes & Buildings Association.

„Wir freuen uns sehr darauf, gemeinsam die zentralen Smart-Home-Herausforderungen zu meistern: Damit meine ich etwa, Energiekosten zu senken, ohne dass der Wohnkomfort darunter leidet. Damit meine ich auch die Verbesserung der häuslichen Pflege Älterer“, sagte François-Xavier Jeuland, Vorsitzender der Fédération Française de Domotique. „Die drei Länderorganisationen sind nun Mitglieder bei den jeweiligen anderen Partnern. Das eröffnet den direkten Zugang zu neuen Informationsquellen. Auf diese Weise schaffen wir einen grenzenlosen Austausch von Ideen und Best Practices in den drei stärksten Smart-Home-Ländern Europas. Selbstverständlich ist unsere Zusammenarbeit nicht auf die drei Länder begrenzt, sondern offen für andere europäische Länder“ sagte Günther Ohland, Vorstandsvorsitzender der SmartHome Initiative Deutschland e. V.

Liebe Leserinnen und Leser,

Das Zuhause wird immer digitaler – wer möchte, kann schon heute das eigene Heim automatisieren. Intelligente und vernetzte Haustechnik, verbunden mit dem Internet, sorgt dafür, dass viele Prozesse in Haus oder Wohnung ganz von selbst ablaufen und auch von unterwegs zu steuern sind. Die Bandbreite der Möglichkeiten ist groß, ebenso das Angebot der Hersteller. Smart Home kann erschwinglich sein und leicht einzurichten. Oder hochwertig und ein Fall für den Fachmann – das richtet sich nach den Wünschen und Vorstellungen der Nutzer. Dass die Smart-Home-Technologie auch Risiken birgt, vor allem, wenn es um die Datensicherheit geht, sollte dabei nicht außer Acht gelassen werden. Einen kleinen Überblick über den Stand der Technik geben wir Ihnen auf den folgenden Seiten.

Viel Spaß bei der Lektüre wünscht Ihnen Ihr

Ihr Gerd Reckow