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Erste Herberge für die Pilger auf dem Jakobsweg ist eine alte Schule

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Kreidetafel im Schlafsaal: Auf der Suche nach ihrer ersten Herberge landen Michaela und Kristin in einer alten Schule in Labruge. FOTO: PRIVAT

Reisebericht vom Jakobsweg, Teil 2 : In Porto gibt es den ersten Stempel – Abends machen Michaela und Kristin Halt in Labruge

Von Michaela Gebauer    Unsere ersten Station des Jakobswegs war die Kathedrale in Porto. Wir tingelten früh morgens los, um den ersten Stempel abzuholen. Von dort aus folgten wir den gelben Pfeilen, die uns nach Santiago de Compostela führen sollten. Die Betonung liegt hierbei auf „führen sollten“. Denn: nach nur zwei Wegweisern hatten wir uns bereits in der großen Hafenstadt verlaufen.

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Der Pilger sucht stets nach den gelben Pfeilen

Doch anstatt schnell wieder den richtigen Weg zu finden, schlenderten wir mehrere Stunden durch kleine enge Gassen, beobachteten das quirlige Leben der Einheimischen abseits des Tourismus und fanden uns plötzlich sogar zwischen Wäscheleinen voller Bekleidungsstücke, die man normalerweise unten drunter trägt.

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Kristin Willecke vor der Kathedrale von Porto: Von dort aus folgte sie zusammen mit Michaela Gebauer den gelben Pfeilen, die die Pilger nach Santiago de Compostela führen sollen. 
FOTO: PRIVAT

Einige Kilometer später entdeckten wir in den Gassen dann zufällig weitere gelbe Pfeile. Und so schlenderten wir mehrere Stunden am Meer entlang und konnten endlich unsere Reise genießen.

Eine Frau zerrt uns in die Schule und lässt uns allein

Als es dunkel wurde, suchten wir uns schließlich eine Pilger-Herberge in Labruge. Wir folgten den Pfeilen, bis wir auf einmal vor einer alten Schule standen. Wir waren völlig verwirrt und dachten nicht, dass wir dort die Nacht verbringen könnten, weshalb wir schon weiterziehen wollten. Plötzlich kam uns jedoch eine Nachbarin rufend entgegen gelaufen, und zog uns schnell in die Schule. Kaum waren wir drinnen, nahm sie uns unsere Pilgerausweise ab, gab uns einen Stempel und ließ uns danach alleine.

Der Jakobsweg – Ziel vieler Pilger, die kleine Abenteuer und Spiritualität suchen. Unsere Mitarbeiterin Michaela Gebauer (25) und Kristin Willecke (22) erkundeten den Camino Português auf ihre ganz eigene Weise. Während der Gesundheitswochen berichtet Michaela über Blasen an den Füßen, kuriose Begegnungen und das erhebende Gefühl von Freiheit.

Eine gruselige Nacht im Schlafsaal

Kaum hatte sie die Tür hinter sich zugezogen, tanzten wir euphorisch umher, gingen duschen und machten uns wieder frisch. Doch von einem auf den anderen Moment veränderte sich unsere Laune dramatisch. Draußen war es inzwischen dunkel geworden, und der kalte Wind pfiff immer lauter durch die Fenstern. Der Schlafsaal wirkte einfach nur unheimlich. Zu allem Überfluss kam dann noch ein anderer

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Pilger hinzu, der nicht wirklich freundlich war. Wie sich später herausstellte war, es ein 55-jähriger Deutscher. So schlüpften wir abends stillschweigend und etwas verängstigt in unsere Schlafsäcke und schliefen mit halb geöffneten Augen trotz allem ziemlich schnell ein. Der 31 Kilometer lange Fußmarsch, inklusive Umwegen, hatte uns wahnsinnig viel Energie geraubt. Aber jetzt waren wir ja wieder „auf dem rechten Weg“.

Wach in der Nacht: Jeder Zehnte hat Schlafstörungen

Probleme beim Ein- und Durchschlafen sind meist Begleiterscheinungen anderer Krankheiten – Ärzte suchen nach den Ursachen

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Wann schlafe ich endlich ein? Schlafstörungen sind in den meisten Fällen nicht die eigentliche Krankheit, sondern nur Begleiterscheinung anderer Probleme. FOTO: DPA

Von Martina Reinegger    

WOLFSBURG. Schon Erich Kästner stellte fest: „Wer schlafen kann, darf glücklich sein.“ Ohne erholsamen Schlaf ist ein aktives und gesundes Leben nicht möglich. Laut dem DAK-Gesundheitsbericht des vergangenen Jahres leidet aber jeder zehnte Arbeitnehmer in Deutschland unter schweren Schlafstörungen, sogenannten Insomnien. Doch woran liegt das und was kann man als Betroffener dagegen tun?

„Es gibt unterschiedlichste Formen von Schlafstörungen“, erklärt Jang Siem, Arzt beim AWO-Psychiatriezentrum in Wolfsburg. Viele Menschen klagen über Einschlafprobleme, andere können nicht durchschlafen und wieder andere schlafen zwar, aber fühlen sich danach nicht ausgeruht. Bei jeder dieser Formen leidet die Lebensqualität und es ist, je nach Ausmaß der Insomnie, irgendwann nicht mehr möglich, ein normales Leben zu führen.

Um gegen Schlafstörungen vorzugehen, suchen die Ärzte zuerst nach der Ursache. Insomnien sind in den meisten Fällen nicht die eigentliche Krankheit, sondern nur Begleiterscheinung anderer Probleme. Auslöser reichen von äußeren Einflüssen wie Stress, Lärm oder Schmerzen über Bewegungsmangel und hormonelle Störungen bis zu psychischen Problemen, beispielsweise Depressionen.

Es kommt auch vor, dass Menschen ohne auf den ersten Blick erkennbaren Grund einfach nicht schlafen können. Dann werden die Betroffenen im Schlaflabor untersucht. Hierbei überwachen die Ärzte den Atem und die Herzfrequenz des Schlafenden. Oft liegt wenig erholsamer Schlaf an unbewussten Atemaussetzern, sogenannten Schlafapnoen, die Ärzte so erkennen können.

„Wir versuchen natürlich, die Ursachen und nicht die Symptome zu behandeln. Doch das ist oft leichter gesagt als getan“, so Siem. Um die verloren gegangene Lebensqualität wiederherzustellen, können auch Schlafmittel Erleichterung schaffen. Bei psychischen Krankheiten kann der Auslöser natürlich nicht von einem Tag auf den anderen bekämpft werden. Auch bei Arbeitsstress oder Bewegungsmangel muss die gesamte Lebensweise umgestellt werden. Und das ist auch das Geheimnis, um Insomnien vorzubeugen: Eine gesunde Lebensweise.