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Blutspende in Gifhorn

Gifhorner haben ein Herz fürs Spenden

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Im vergangenen Jahr halfen in Gifhorn etwa genau so viele Spender erkrankten Mitmenschen wie in 2016.

Zahlen, Daten und Fakten aus Stadt und Landkreis

Wer krank ist, der benötigt Hilfe. Oftmals besteht diese in Blutkonserven. Und die sind häufiger nötig, als sich das so mancher träumen lässt. Die Zahlen in Stadt und Landkreis Gifhorn sind beeindruckend.In Niedersachsen und Bremen werden laut Blutspendedienst Springe der DRK-Landesverbände Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Oldenburg und Bremen täglich 2300 Blutspenden zur Versorgung von Patienten benötigt. „Der Blutspendedienst des DRK organisiert hierzu jährlich 6500 Blutspendetermine“, berichtet Jürgen Engelhard, Regionalleiter Niedersachsen/Bremen. Dabei geben rund 550.000 gesunde Blutspenderinnen und Blutspender das, was kranke Betroffene so dringend benötigen.„Im Kreis Gifhorn haben wir in 2017 insgesamt 13.545 Menschen begrüßen können, die Blut spenden wollten“, so Engelhard weiter. „Das ist ziemlich genau die Zahl von 2016.“ Dafür waren insgesamt 182 Blutspendetermine organisiert worden, im Durchschnitt kamen 74 Spenderinnen und Spender zu einem Termin. Der Landesdurchschnitt liegt bei 83. Exakt 9,2 Prozent der Spender kamen zum ersten Mal, im Landesdurchschnitt sind es 10,2 Prozent. Zwei Drittel von ihnen waren älter als 40 Jahre.

Blutspende in Gifhorn

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Obligatorisch ist ein nahrhafter Snack nach der Blutspende, der von fleißigen Helferinnen vorbereitet wird.

„Anlässlich der Blutspendetermine beim DRK am Wasserturm in der Stadt waren es allein 1597 Spender, das ist ebenfalls ziemlich genau die Zahl von 2016“, rechnet Engelhard vor. Dafür waren insgesamt fünf Termine angesetzt worden. Im Schnitt kamen 318 Spenderinnen und Spender zu einem Termin – angesichts des Landesschnitts von 83 eine tolle Zahl. 8,9 Prozent waren Erstspender, drei Viertel waren älter als 40 Jahre.

Insgesamt dürfe man mit den Resultaten durchaus zufrieden sein, meint Engelhard. Aber es gebe auch Herausforderungen aus Sicht des Blutspendedienstes. Noch mehr junge Menschen könnten zum Beispiel für die Blutspende begeistert werden frei nach dem Motto: „Lieber Blut spenden, als einmal auf eine Blutkonserve angewiesen zu sein.“

Außerdem gelte es, den spendebereiten Menschen etwas möglichst Besonderes zu bieten. Da seien die künftigen Termine in der Stadthalle schon mal ein guter Schritt.

Was passiert mit dem Blut?

Der Weg vom Spender bis zum Empfänger

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Fürs Überleben notwendig: Auch bei Operationen in Krankenhäusern kommt das gespendete Blut zum Einsatz.

Die moderne Medizin ist bei der Behandlung unterschiedlichster Erkrankungen auf Blutpräparate angewiesen. Darum sind Blutspenden von so großer Bedeutung: Die Menschen kommen und geben ihren „Lebenssaft“, den Rest übernimmt dann der Blutspendedienst. Doch was passiert eigentlich mit dem Blut, wenn es in den Spenderbeutel „gezapft“ worden ist?

Einfach nur stechen und abfüllen? Nein, so einfach ist die Sache nicht. Auf dem Weg des Blutes liegen viele strenge Sicherheitskontrollen, bevor es seinem neuen Zweck zukommen kann. Zunächst steht naturgemäß eine Voruntersuchung an, damit nur diejeniegen spenden, die das auch tun dürfen. Dann erst wird die eigentliche Spende vorbereitet. Im Anschluss wird die Verarbeitung des Blutes veranlasst. Dabei wird es in rote Blutkörperchen und Blutplasma getrennt. Hier gewinnt man die Blutplättchen. Übrigens: Eine Spende hilft gleich mehreren Patienten.

Ganz wichtiger Bestandteil vor der Zwischenlagerung sind die Laboruntersuchungen. Dabei werden Blutgruppe, Rhesus-Faktor und wichtige Blutgruppen-Antikörper analysiert. Außerdem erfolgen Tests auf Infektionskrankheiten wie HIV, Hepatitis B und C. Gegebenenfalls werden weitere Untersuchungen bei Bedarf vorgenommen. Letztlich kann dann das notwendige gespendete Material an den Empfänger ausgeliefert werden.

Blut und dessen Bestandteile können zu verschiedenen Therapien verwendet werden. Den größten Anteil verbucht mit fast einem Fünftel der Gesamt-Spendermenge der Einsatz bei Krebserkrankungen. Es folgen Herzerkrankungen sowie Magen- und Darmerkrankungen (jeweils 16 Prozent), dann Verletzungen aus Straßen-, Sport, Berufs- und Haushaltsunfällen (12). Die weitere Reihenfolge: Leber und Nierenerkrankungen (6), Blutarmut und Blutkrankheiten (5), Komplikationen bei Geburten sowie Knochen- und Gelenkkrankheiten (jeweils 4). 18 Prozent werden letztlich bei anderen Therapien verwendet.