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City Magazin Wolfsburg - Herbst

Große Freude: wertvoller Ehrenring für Bodo Fleckstein

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Zwei, die gern aktiv mitgestalten: Bodo und Gisela Fleckstein.

Vor Ort in Fallersleben

„Zeit, die wir uns nehmen, ist Zeit, die uns etwas gibt.“ Was der österreichische Schriftsteller Ernst Ferstl so treffend formulierte, ist genau das, was Menschen motiviert, die sich ehrenamtlich in ihren Wohnorten, in Vereinen, Verbänden, Institutionen und verschiedenen Gremien für das Gemeinwohl einsetzen.Einer, der sich mit seinem langjährigen ehrenamtlichen Wirken in und um Fallersleben außerordentlich verdient gemacht hat, ist Bodo Fleckstein. Eine, die ihm dabei immer unterstützend zur Seite stand und steht, ist Ehefrau Gisela. Die beiden sind – seit 1958 verheiratet – wie Yin und Yang, ein ideales Zweiergespann, das sich perfekt ergänzt, im Abstand von nur vier Tagen gemeinsam 80 Jahre alt wurde und doch erstaunlich jung geblieben ist. Vielleicht, weil die Zeit, die sich beide zusammen für die Mitgestaltung des gesellschaftlichen Lebens in der Hoffmannstadt nehmen, ihnen genau das gibt, was sie wirklich glücklich und zufrieden macht.

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Mit 22 Jahren Fleischermeister

Der alte Fallersleber Bodo Fleckstein, der in Braunschweig geboren wurde, kam mit seinen Eltern 1943 aus dem ausgebombten Hamburg übers Alte Land in die Hoffmannstadt. „Mein Großvater hatte hier, in der Westerstraße 9, eine Fleischerei, die eigentlich mein Onkel übernehmen sollte. Doch der war im Krieg gefallen. Daraufhin trat zunächst mein Vater 1945 noch eine Fleischerlehre an, und ich lernte natürlich auch im elterlichen Unternehmen und absolvierte bereits 1959 mit gerade mal 22 Jahren erfolgreich die Meisterschule. Mit der Option, 1965 unseren kleinen Familienbetrieb in vierter Generation fortzuführen“, erzählt Fleckstein.

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Das war kein Zuckerschlecken. Doch trotz der drei Kinder verwirklichten Bodo und Gisela Fleckstein, die eine Ausbildung als Kaufmännisch-Zahnärztliche Helferin absolviert hatte, schnell neue Ideen, an die sich viele Menschen bis heute gern erinnern. Partyservice in Fallersleben? Die Flecksteins gehörten hier zu den ersten Anbietern, bauten 1976 ihr Geschäft aufwendig um und erweiterten ihr Sortiment deutlich. Fleißig, gut organisiert und immer freundlich und hilfsbereit, wuppten sie auf Bestellung Buffets für bis zu 300 Personen – mit Spanferkel, Lämmchen und anderen Spezialitäten und Köstlichkeiten! Dass so ein Job mit anstrengenden und sehr langen Arbeitstagen über die Jahre Kräfte und Gesundheit zehrte, keine Frage. Aus gesundheitlichen Gründen gaben Bodo und Gisela Fleckstein ihr Fleischereigeschäft 1991 schweren Herzens auf. Doch wie heißt es so schön: Wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich eine neue!

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Große Freude bei den Flecksteins, als Ortsbürgermeisterin Bärbel Weist persönlich die frohe Kunde von der bevorstehenden Ehrung überbrachte.

Auf historischen und kulturellen Pfaden

Die Flecksteins wechselten in ein völlig anderes Metier, arbeiteten von 1991 an bis zum Eintritt in den Rentenstand als Angestellte des Städtischen Museums: er als Hausmeister im Schloss Fallersleben, sie als Springer für Schloss Fallersleben und Schloss Wolfsburg.

„Hier konnten wir – ebenfalls gemeinsam – unser Interesse für Kultur und Historie unserer Stadt im Allgemeinen und für Hoffmann von Fallersleben im Besonderen so richtig entfalten. In dem völlig neu eingerichteten Hoffmann-von-Fallersleben-Museum waren nicht wirklich viele Hausmeisterarbeiten zu tun. Also las ich fasziniert alles, was ich über Hoffmann in die Hände bekam, übernahm Dekorationsarbeiten in den Ausstellungsräumen und schließlich auch Führungen. Das machte richtig Spaß“, so Bodo Fleckstein und erzählt weiter: „Weil wir ohne eigenes Geschäft plötzlich viel mehr Freizeit hatten, engagierten wir uns gern noch mehr auf vielfältige Weise in Fallersleber Vereinen und Verbänden. Das Tun und Mitgestalten war uns immer eher eine Lust als eine Last.“

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Jahrzehntelang aktiv in vielen Ehrenämtern

Mit der Freiwilligen Feuerwehr hatte alles mal angefangen. Mittlerweile hält er den Kameraden seit über 63 Jahren die Treue, gehörte zeitweise sogar zum Kommando. Die Werbegemeinschaft Blickpunkt Fallersleben hat der Geschäftsmann Bodo Fleckstein 1971/72 mit aus der Taufe gehoben, wo er von der Gründung bis 1991 die Funktion des Schatzmeisters ausübte und sich viele Jahre an der Seite von Karl Kiene und Wolfgang Jacob vor allem in die Organisation der Altstadtfeste mit einbrachte.

„Auch heute helfen wir im Blickpunkt noch gern – zum Beispiel bei der Besetzung der Weihnachtslosbude“, schmunzelt Gisela Fleckstein und verrät: „Als 1996 die Michaeliskirche anfragte, ob Bodo jetzt vielleicht im Kirchenvorstand mitarbeiten würde, gab ich ihm einen kleinen Schubs, so nach dem Motto: Das musst du schon machen als alter Fallersleber. Ebenfalls 1991 kam die Hoffmanngesellschaft dazu, und auch der Kultur- und Denkmalverein entspricht mit seinen Aufgaben und Aktivitäten ganz und gar unseren Neigungen und Interessen. Da konnten wir einfach nicht Nein sagen und sind bis heute gern dabei.“

Den Plattdeutschen Kreis gibt es zwar leider nicht mehr, in dem sich Bodo Fleckstein um den Erhalt der plattdütschen Mundart sehr verdient gemacht hat. Dennoch ist er noch immer für jeden Snack op Platt und auch zur Mitarbeit im regionalen Arbeitskreis Plattdeutsch zu haben.


„Auch heute helfen wir im Blickpunkt noch gern – zum Beispiel bei der Besetzung der Weihnachtslosbude.“

Gisela Fleckstein

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Kostbar: der Hoffmannvon-Fallersleben-Ehrenring aus 750er Gelbgold.

Festakt zum Tag der Deutschen Einheit

Am 3. Oktober, dem Tag der Deutschen Einheit, wird das unermüdliche, jahrzehntelange ehrenamtliche Wirken des Fallersleber Urgesteins mit einer ganz besonderen Ehrung gewürdigt. Bodo Fleckstein erhält während eines offiziellen Festaktes im Gewölbekeller von Schloss Fallersleben im Beisein von Ehefrau Gisela, seiner drei Kinder, deren Familien und weiterer geladener Gäste den Hoffmannvon- Fallersleben-Ring. Seit 2010 wurden bislang drei verdiente Fallersleber Personen mit der wertvollen Ehrengabe des Ortsrates ausgezeichnet. Das kostbare, über 30 Gramm schwere Schmuckstück aus 750er Gelbgold wurde 2010 von Goldschmiedemeister Hans Koch entworfen und wird in diesem Jahr von Kochs Ehefrau, Goldschmiedemeisterin Regina Koch-Grebin, maßgefertigt.

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Hoffmanns Geist der Einigkeit, der Demokratie und Freiheit ist in Fallersleben allgegenwärtig.

Ortsbürgermeisterin Bärbel Weist erklärt: „Der Ring zeigt in seiner außergewöhnlichen Form sowohl das Fallersleber Wappen als auch die geschwungenen Initialen von Hoffmann von Fallersleben ‚HvF’. Er ist damit ein einzigartiges Symbol inniger Verbundenheit seiner Trägerin oder seines Trägers zum Heimatort, das natürlich auch den Geist der Einigkeit, der Demokratie und der Freiheit des großen Sohnes unserer Stadt am Leben hält und weitergibt. Ich freue mich, dass der Ortsrat 2017 Bodo Fleckstein zum Tag der Deutschen Einheit mit diesem Ehrenring seinen besonderen Dank aussprechen wird. Und ich bin mir sicher: Niemand wird sich mit ihm darüber so sehr freuen wie seine Gisela, allzeit eine starke Frau an seiner Seite.“ (bc)