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Sicherheitswochen 2017

Sicher wohnen im eigenen Zuhause

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FOTO: ISTOCK

- Stolperfallen vermeiden: Wer unsicher auf den Beinen ist, sollte Stolperfallen wie Bettvorleger, Bodenvasen oder lose Kabel aus der Wohnung verbannen. Gerade Menschen, die auf Gehstöcke oder Rollatoren angewiesen sind, werden besser zurechtkommen, je mehr Bewegungsfreiheit sie in den eigenen vier Wänden haben.- Für genügend Halt sorgen: Haltegriffe im Bereich von Toilette, Dusche und Waschbecken erleichtern das Gehen und Stehen auf rutschigen Fliesen, Antirutschmatten für Böden und Treppenstufen beugen Stürzen ebenfalls vor.- Wohnbereich gut ausleuchten: Vor allem in Räumen wie Bad und Küche ist eine gut durchdachte Beleuchtung sinnvoll, auch die Nachttischlampe sollte den Bereich rund ums Bett ausreichend ausleuchten. Zeitschaltuhren für Lichter, die nach einer festgelegten Zeit ausgehen, müssen so eingestellt werden, dass es lang genug hell ist.

Sicherheitswochen 2017


Ein nachträglicher Einbau von Sensoren ist aufwendig, aber ratsam.

Ursula Geismann, Verband der Deutschen Möbelindustrie

Das erleichtert die Suche nach bestimmten Kleidungsstücken und hilft allen, deren Sehfähigkeit langsam nachlässt.

Auch technische Gehilfen im Haushalt gehören zum Smart Home. Zum Beispiel kleine Roboter, die sich selbstständig darum kümmern, den Rasen zu mähen oder den Fußboden zu säubern. Manche können mittlerweile zusätzlich zur Staubsaugerfunktion auch noch den Boden wischen. „Viele solcher Kleinigkeiten helfen dabei, dass man viel länger zu Hause wohnen und selbstständig bleiben kann“, sagt Wohnexpertin Geismann.

Der klassische Hausnotruf ist ein bewährtes System

Besonders im Bereich Notrufsysteme bietet Smart-Home-Technik intelligente Lösungen. Fußmatten etwa, die mit Sensoren ausgestattet sind und unauffällig unter Teppiche gelegt werden können, lösen einen Notruf aus, falls jemand hingefallen ist und womöglich nicht mehr aufsteht. Vor Terrassentür oder Fenster drapiert, fungieren sie zusätzlich als Alarmanlage, sobald jemand in die Wohnung einbricht. „Ein nachträglicher Einbau solcher Sensoren ist aufwendig“, räumt Geismann ein. Wer jedoch ein altersgerechtes Zuhause haben wolle, sollte eine solche Investition durchaus in Betracht ziehen.

Ein immer noch bewährtes System ist der klassische Hausnotruf, ein roter Alarmknopf, der am Handgelenk, als Brosche oder um den Hals getragen werden kann. Über eine Basisstation mit Freisprechanlage ist er am Telefonnetz angeschlossen und alarmiert per Knopfdruck die spezialisierte Notrufzentrale. Doch nicht jeder möchte einen roten Knopf um den Hals tragen, viele Betroffene empfinden ihn als stigmatisierend. Hinzu kommt, dass der Notfallknopf in wirklich sturzgefährlichen Situationen, etwa unter der Dusche, häufig gar nicht getragen wird.

In jüngster Zeit wurde an zahlreichen Alternativen zum klassischen Hausnotruf geforscht. Das Stuttgarter Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) etwa hat das System safe@home entwickelt, bei dem 3-D-Sensoren eingesetzt werden, die erkennen, wenn jemand fällt und nicht wieder aufsteht. Dann senden sie ein Alarmsignal an einen Basiscomputer, der wiederum über das Telefon verschiedene Rufnummern wählt, bis jemand abnimmt. Zu den unauffälligen Notruflösungen zählen auch Apps wie b-cared: Hier löst der im Smartphone eingebaute Fallsensor einen Alarm aus. Auf dem Display erscheint ein „Ich bin okay“-Button, der innerhalb einer Minute gedrückt werden muss. Geschieht das nicht, werden zuvor eingespeicherte Kontaktpersonen benachrichtigt. Das funktioniert auch, wenn das Handy ausgeschaltet ist.

Wann lohnt sich eine Sterbegeldversicherung?

Teuer erkauft oder eine sinnvolle Vorsorgeleistung – es kommt auf das Alter an, meinen Experten

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Auch die Grabpflege muss möglicherweise bezahlt werden. FOTO: DPA

Die trauernde Familie soll nicht auch noch eine teure Beerdigung bezahlen müssen, so der Gedanke vieler älterer Menschen. Schon eine einfache Bestattung kostet in der Regel mehrere Tausend Euro. Hier setzt die Sterbegeldversicherung an: Der Versicherte zahlt monatliche Beiträge, und die Familie erhält im Todesfall die vereinbarte Versicherungssumme. Diese liegt laut der Verbraucherzentrale Hamburg meist zwischen 6000 und 8000 Euro.

„Einige hinterlegen bereits die Sterbegeldversicherung bei einem Bestattungsunternehmen“, weiß Kerstin Becker-Eiselen, als Abteilungsleiterin der Verbraucherzentrale zuständig für Versicherungen. „Der Hinterbliebene muss sich dann nur dort melden, und alles Weitere ist geregelt.“ Ähnlich funktioniert ein Bestattungsvorsorgevertrag direkt beim Wunschbestatter.

Der monatliche Beitrag ist individuell und richtet sich nach verschiedenen Faktoren. Da ist zum einen die Höhe der gewünschten Auszahlungssumme und die Einzahlungsdauer, zum Beispiel 20 Jahre. Entscheidend ist auch das Einstiegsalter. Je älter man ist, desto mehr zahlt man. „Ein Teil ist der Sparvertrag und ein Teil der Risikobeitrag. Sinn ist ja, dass zu jedem Todeszeitpunkt die volle Summe ausgezahlt wird“, argumentiert Holger Rohde, wissenschaftlicher Leiter für Versicherungen und Recht bei der Stiftung Warentest.

Wer bei Vertragsabschluss jünger und bei guter Gesundheit ist, zahlt zwar geringere Beiträge. Allerdings haben vor allem Senioren das Thema Sterbegeldversicherung im Blick. „Es ist ein Spiel mit der Angst“, kritisiert Becker-Eiselen. „Viele Vereine und Verbände haben Kooperationen mit Versicherungsunternehmen und bieten diese Versicherungen Älteren an, deren Daten sie besitzen.“

Alexander Helbach von der Verbraucherinitiative Bestattungskultur Aeternitas in Königswinter findet eine Sterbegeldversicherung sinnvoll „für jemanden, der wissen will, dass mit den Finanzen für die Bestattung alles geregelt ist, und der nicht auf einen Schlag eine größere Summe auf die Seite legen kann“.

Ältere Menschen bekämen kaum noch eine Risikolebensversicherung, gibt Helbach zu bedenken. Auch jungen Leuten müsse klar sein, dass diese eine begrenzte Laufzeit hat. „Das ist der Vorteil der Sterbegeldversicherung: Das Kapital wird in jedem Fall ausgezahlt.“ Als Geldanlage sei diese Versicherung zwar ungeeignet, erklärt auch Helbach. Aber der Sicherheitsaspekt sei nicht zu unterschätzen.

Tipp

Sterbegeldversicherung abschließen oder besser nicht? Experten raten nicht grundsätzlich von einer entsprechenden Bestattungsvorsorge ab, empfehlen aber ausdrücklich Alternativen. Jüngeren Leuten etwa wird eher zu einer Risikolebensversicherung geraten als zu einer Sterbegeldversicherung. „Wer noch eine Risikolebensversicherung bekommt, weil er fit ist, sollte diese abschließen“, empfiehlt Kerstin Becker-Eiselen von der Verbraucherzentrale Hamburg.