Sülfeld. Wer hätte gedacht, dass es vor 1000 Jahren in Sülfeld eine Wasserburg gab? Oder dass das Gut einmal an anderer Stelle stand? Vor 1000 Jahren wurde Sülfeld als Silivellun erstmalig schriftlich erwähnt und das soll gefeiert werden – mit einem dreitägigen Fest vom 11. bis 13. August! Auch eine Ortschronik, die Geschichtliches, Geschichten und Anekdoten aufgreift, wird es geben.Los geht das Festwochende am Freitag, 11. August, um 10 Uhr mit dem Wecken durch den Spielmannszug „Alte Garde“, am Nachmittag öffnen die Schaustellerbuden und Fahrgeschäfte auf dem Schützenplatz. Ab 18 Uhr geht es dann mit dem Jubiläumsabend im Zelt am Schützenhaus weiter. Nach Ansprachen und Bürgerschmaus, welches musikalisch vom Stadtwerkeorchester begleitet wird, folgt eine Show mit Entertainer Andi Steil, anschließend steigt für alle ab 20.45 Uhr mit DJ Lars Vegas die „Kingsize-Mania-Party“, zu der der Eintritt frei ist. Sternmarsch, Kinderfest und Augustawiesn-Party Am folgenden Samstag, 12. August, starten um 11 Uhr alle Sülfelder Vereine mit ihren Festwagen in mehreren Gruppen zum Sternmarsch, der durch den Ort zum Festplatz führt. „Wir wollten, dass das ganze Dorf etwas davon hat – und das ist ja nicht mehr so klein…“, sagt Roman Dettmann, stellvertretender Bürgermeister für Fallersleben und Sülfeld sowie Sprecher des Arbeitskreises, der das tolle Programm des Festwochenendes erarbeitet hat.Fabian Duschnig, Jan Freiberg, Miles Leyser, Holger Großgerge und Henning Ernst von den Treckerfreunden, die mit mindestens sechs Landmaschinen beim Umzug dabei sei wollen, gehören außerdem dazu. Dettmann selbst ist Tambourmajor der „Alten Garde“ Sülfeld, die eine von drei Umzugsgruppen musikalisch anführen wird. Die anderen beiden werden vom USK Fallersleben und vom Fanfarenzug Wendschott begleitet. Außerdem gehören zu jeder der drei Gruppen geschmückte Festwagen.„Eine Jury wird den schönsten prämieren“, so Dettmann. Der ehemalige Schulleiter Felix Bittner, Pastor i.R. Georg Leupold und Inge Streilein bilden dieses Gremium und beziehen Posten an der Kirche, wo alle drei Umzugsgruppen aufeinander treffen. Auch Gäste marschieren. Angesagt haben sich Jagdhornbläser, Chöre und eine Abordnung aus Schleswig Holstein, wo es auch ein Sülfeld gibt, das aber erst 1207 urkundlich erwähnt wurde. Nachmittags präsentieren sich die Vereine mit Tanzdarbietungen der TSV-Jugendabteilung und der Startschuss für das große Kinderfest fällt um 13 Uhr. Auf sie wartet das Spielmobil der Stadt, eine große Kletterwand, Ponyreiten, Stockbrot, Torwandschießen, eine Buttonmaschine und vieles mehr. „Um 16.30 Uhr wollen wir dann ganz viele Luftballons in den Himmel steigen lassen“, so Dettmann. Ebenfalls am Nachmittag treten die Chöre MGV Fallersleben-Sülfeld-Ehmen, des DRK, des Gesangsvereins Mieste und der Sülfelder Projektchor auf. Parallel dazu findet im Schützenhaus das Ausschießen des Bürgerkönigs statt. Teilnehmen kann jeder, der seinen Wohnsitz hier hat und mindestens 18 Jahre alt ist. Am Abend folgt ab 18 Uhr die „Silivellun-Augustawiesn“ mit Fassanstich, der Oktoberfest-Band „Confect“, Brathähnchen und Bier. Bunter Gottesdienst mit neuer Pastorin Am Sonntag, 13. August, um 14 Uhr klingt das Jubiläumsfest mit einem Familiengottesdienst unter dem Motto „Sülfeld kunterbunt – Gottes Welt hat viele Farben“ aus. Das Jubiläum wird gleichzeitig genutzt, um die neue Pastorin Larissa Anne Mühring einzuführen. Anschließend sind alle Gottesdienstbesucher zu Kaffee und Kuchen eingeladen.
1000 Jahre Sülfeld
Dusend Sluck
Sülfelder Kornbrennerei kreiert Jubiläumstrank
Sülfeld. Ganz pünktlich zum 1000. Geburtstag des Ortes Sülfeld können Glühbirne, Hasenpfote, Maikater und Wolfsglut einen „Neuen“ in ihrer Mitte begrüßen. „Dusend Sluck“ heißt die neueste Kreation aus der Sülfelder Gutshof-Kornbrennerei.
Für den edlen Tropfen verarbeitet Hermann Lübbecke-Grünhagen geschnetzelte Ingwerwurzel, Orange und Lemongras auf höchst raffinierte Weise – eine wahre Geschmacksexplosion für Zunge und Gaumen! „Die Kunst besteht darin, das Destillat und das Mazerat in ein ausgewogenes Verhältnis zu bringen. Damit nicht zu viel Bitterstoffe und Säure entstehen, ist es außerdem wichtig, dass die Essenzen nicht zu lange durchziehen“, verrät Lübbecke-Grünhagen. Und das ist dem Destillateur äußerst gut gelungen: Der spritzige Geschmack von erntefrischen, vollreifen Südfrüchten, weder zu sauer noch zu süß, paart sich mit einer leicht scharfen Note, die im Abgang für einen echten Überraschungseffekt sorgt. Und noch etwas trägt sicherlich zu dem einfach unverwechselbaren Geschmack bei: Zur Herstellung der Essenzen werden ausschließlich echte Früchte und Kräuter verwendet.
Kenner haben den neuen Likör bereits für sich entdeckt: Die erste Abfüllung ist schon fast ausverkauft. Aber Hermann Lübbecke-Grünhagen legt zum Jubiläum nochmal nach. Und wer weiß – vielleicht wird der neue Likör zum neuen Bestseller?! Das Zeug dazu hätte er allemal!
Confect rocken am Samstag das Party-Zelt
Von Volksmusik bis Chartstürmer
Sülfeld. Von den höchsten Gipfeln Österreichs über die größten bayerischen Volksfeste bis hin zu den Mega-Events im Ruhrgebiet und den größten deutschen Schützenfesten ist die Band Confect vertreten. Nach weit über 2000 Live-Auftritten im deutschsprachigen Raum gibt es kaum ein Gebiet, wo man die mehrfach ausgezeichnete Party-Band nicht kennt. Und jetzt wollen Confect Sülfeld kennenlernen – am Samstag, 12. August, ab 18 Uhr bei der Silivellun-Augustawiesn!
Sechs ebenso professionelle wie sympathische Musiker, die mit Herzblut und Spaß auf der Bühne stehen, modernstes Equipment und jede Menge Musikalität ergeben einen Mix, der einfach jeden mitreißt.
Ob Volksmusik, aktuelle Charts, Fox- und Tanzmusik, Fetenhits oder Rock – Confect bieten alles, vom zünftigen Volksfest bis hin zur klassischen Gala.
Joe Cocker, Rednex, Spider Murphy Gang, Schürzenjäger, DJ Ötzi sind nur einige Megastars, mit denen Confect bereits auf der Bühne stand. „Sommermärchen“ heißt die aktuelle Hit-Single der PartyPower-Band.
Ein Ort, der Geschichte schrieb
Ortschronik zur 1000-Jahr-Feier vermittelt spannende Geschichten und historische Begebenheiten
Sülfeld. Bischof Thietmar von Merseburg ist es zu verdanken, dass man vor 1000 Jahren erstmals von Silivellun (Sülfeld) hörte. Die von ihm verfasste Chronik gilt heute als eine der wichtigsten Quellen für die erste urkundliche Erwähnung. Nicht nur politische, auch alltägliche Beobachtungen hielt er darin fest.
1756 gehörte Sülfeld zum Amt Fallersleben, ab 1885 zum Kreis Gifhorn. 1972 wurde es nach Wolfsburg eingemeindet. Zentrum war das Gut, das das dörfliche Leben beherrschte. Es hatte sehr viele Besitzer unter anderem die von Bartensleben und von 1547 mit Unterbrechung bis 1805 die Familie von der Wense. Anschließend wurde es von den Sülfelder Bauern aufgekauft. Eng verbunden mit dem Gut ist die Kornbrennerei, denn das Brennrecht gehörte einst zum Gutshof. 1706 wurde der Betrieb gegründet.
Die Herren von Bartensleben besaßen nach einer Urkunde hier eine „Kalkkule“. In dem Sülfelder Kalkberg – heute steht dort das Schützenhaus – wurde bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts Kalkstein abgebaut und zu Baukalk gebrannt. Im 20. Jahrhundert wurde Sülfeld durch die Schleuse, die im Zuge des Mittellandkanalbaus 1938 in Betrieb genommen und 2008 erweitert wurde, bekannt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg verdoppelte sich die Einwohnerzahl durch den Zustrom von Flüchtlingen und Vertriebenen. Das Arbeitsplatzangebot von Volkswagen steigerte die Einwohnerzahl, neue Baugebiete entstanden. Erwähnenswert ist die Markuskirche, eine im Kern romanische Bruchsteinkirche, zwischen 1018 und 1318 erbaut, mit zwei Grabsteinen der Familien von der Wense.
Wer mehr über Sülfeld erfahren möchte, sollte sich die brandaktuelle Ortschronik zulegen, in der eine Reihe spannender Geschichten und historischer Begebenheiten aus 1000 Jahren Sülfeld enthalten sind. Das 296 Seiten starke Buch kann zum Preis von 15,95 Euro erworben werden.
