Anzeige
Rubbel die Gans

Und ewig lockt die Gans...

Und ewig lockt die Gans... Bildunterschrift anzeigen Bildunterschrift anzeigen

© helgro/pixelio.de, Wolfgang Dirscherl/pixelio.de

Von alters her lieben die Menschen das Geflügel 

Man mag es kaum glauben. Auch die Menschen im Altertum hatten so einiges für Gänse übrig. Und am Gaumenschmaus ließen sie es ebenfalls nicht mangeln.Schon beim Angriff der Senonen auf die Stadt Rom im Jahr 390 v. Chr. sollen die Gänse der Stadt Alarm geschlagen haben, so dass Marcus Manlius Capitolinus die nötigen Verteidigungsmaßnahmen einleiten konnte. Seither genossen die Gänse bei den Römern – siehe die Heiligen Gänse der Juno - besondere Verehrung. So fiel, als die frühen Christen eine symbolische Verehrung in Form einer Speise für das Gotteskind gesucht haben, die Wahl sofort auf die Gans.Weiß ist die Farbe der Unschuld und der Reinheit. Da das Christuskind das Symbol für diese Tugenden ist, wurde das Gänseessen von den ersten Christen ca. 400 n. Chr. in Rom eingeführt. Später durften auch andere Tiere mit weißem Federkleid oder weißem Fleisch verzehrt werden.Einflussreichen Feinschmeckern soll außerdem einst der triste Weihnachtskarpfen zu wenig festlich erschienen sein. Deshalb wurde darauf hingewirkt, dass Gänse wegen ihrer Affinität zu Wasser im Sinne der Gebote als Fische zu gelten hätten. Da Fische in der Fastenzeit zu den erlaubten Speisen gehörten, wurde im Mittelalter der Begriff Fisch sehr großzügig ausgelegt. So wurden nicht nur Muscheln, Krebse und Wale als Fische bezeichnet, sondern auch andere Tierarten, die ihren Lebensraum an Gewässer angepasst haben.

Rubbel die Gans

Und ewig lockt die Gans...-2

Darunter fielen beispielsweise Enten, Papageientaucher, Biber und eben Gänse. Diese umstrittenen Auslegungen wurden aber schon zu jener Zeit bezweifelt. Beispielsweise stellte Kaiser Friedrich II. in Frage, ob man Weißwangengänse als Fische bezeichnen könne. Nach damaliger Vorstellung wuchsen Fische in Muscheln heran, und Friedrich II. bezweifelte, dass diese Gänseart, die sich erst im Herbst an der Küste Nordeuropas einfindet und deren Brutverhalten deshalb nicht beobachtet werden konnte, wie Fische aufwuchsen und man sie deshalb auch so nennen könne.

1588 schließlich soll die englische Königin Elisabeth I. zur Weihnachtszeit gerade eine Gans verspeist haben, als die Nachricht eintraf, dass die spanische Armada bezwungen worden sei. Aus Freude über diesen Sieg und als Zeichen eines guten Omens soll sie daraufhin die Gans zum Weihnachtsbraten erklärt haben. Der Brauch soll sich dann auch auf dem europäischen Kontinent ausgebreitet haben. Heutzutage ist der traditionelle Weihnachtsbraten in Großbritannien nicht mehr die Gans, sondern der Truthahn.